Das Labor und die Tests
Alle Informationen über das Labor und die angebotenen Dienstleistungen für Unternehmen finden sich hier.
Ein Stuhl wird zur Emissionsanalyse in das VOC-Labor gestellt.
Credit: Eurac Research | Annelie Bortolotti
Das neue VOC-Labor ermittelt Schadstoffe, die von Baumaterialien und Möbeln emittiert werden, es misst sie und testet innovative Materialien, die sie reduzieren können.
Was macht ein Stuhl in einem Raum, der wie ein Spiegelkabinett aussieht? Die Forscherinnen und Forscher von Eurac Research haben ihn in die Testkammer des neuen VOC-Labors gestellt, um zu messen, ob er Formaldehyd oder andere schädliche Stoffe absondert.
VOC (volatile organic compounds) steht für flüchtige organische Verbindungen, d. h. gasförmige Schadstoffe, die in hohen Konzentrationen in einer geschlossenen Umgebung die Luftqualität derart verschlechtern können, dass sie für die Gesundheit schädlich sind. Deshalb ist es wichtig, ihr Vorhandensein und vor allem ihre Quelle zu ermitteln. Das neue Labor von Eurac Research ist genau das: eine Spürnase, die auf VOCs und Formaldehyd spezialisiert ist. Es misst die Emission dieser Stoffe durch bestimmte Objekte. Es misst auch an innovativen Baumaterialien, inwiefern sie als Luftreiniger wirken können, indem sie Schadstoffe absorbieren.
In den Laborkammern können Möbel und Fertigteile, aber auch Materialien wie Bodenbeläge, Dämmstoffe, Farben, Tapeten, Klebstoffe oder Textilien untersucht werden.
Das Labormesssystem ist so konzipiert, dass es auch Geräte und Sensoren zur Messung von VOCs und Formaldehyd in Innenräumen prüfen und kalibrieren kann.
Das VOC-Labor besteht aus zwei verschiedenen wasserdichten Kammern, die je nach Testzweck ausgewählt werden können: die größere misst sechs Kubikmeter, die kleinere einen Kubikmeter.
Die Innenwände bestehen aus rostfreiem Stahl mit einer speziellen Beschichtung, dem so genannten „Superspiegel“: Er erzeugt einen Spiegeleffekt und sorgt dafür, dass die Kammer keine von der Probe oder anderen Stoffen abgegebenen VOCs absorbiert. Auf diese Weise beeinflusst die Kammer nicht die Tests und ermöglicht eine sehr genaue Analyse.
In den Kammern kann die Temperatur über ein Bedienfeld eingestellt werden (23°C bis 65°C in der kleinen Prüfkammer und 23°C bis 50°C in der großen Kammer), um die Auswirkungen der Temperatur auf die Emissionen zu erfassen.
Die Elemente verbleiben für eine festgelegte Zeit in den Kammern. Währenddessen wird die kontaminierte Luft regelmäßig analysiert.
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